
Was unterscheidet Klassiker von Verbrauchsgegenständen? Anders gefragt: Welche aktuellen Autos sollte man aufbewahren – und welche besser nicht? Szenenbild Paris: Es ist stockdunkel, spät in einer nebligen Nacht, unten am Seine-Quai unter dem Pont Notre Dame. Ein Mann im Trenchcoat und Hut zündet sich eine Gauloises an, und im Licht der Flamme sieht er eine Frau im langen, schwarzen Mantel mit gepolsterten Schultern und roten Béret aus einem Citroën Traction Avant steigen, dann auf ihn zukommen, mit einer Pistole in der rechten Hand auf ihn zielen… Dieser Citroën erweckt jedes Mal diese dramatische Szene in meinem Kopfkino, wenn mir so einer auf der Strasse begegnet. Die Gangster-Limousine der 30er, bahnbrechendes Design mit katzenartig niedrig geschwungener Karosserieform, Kegelbahn-langem Radstand, Fenstern mit ausreichend Platz für sechs Maschinengewehre, Monocoque-Struktur, Frontantrieb, kurz: Das Teil ist heute ein waschechter Klassiker. Bon!
Aber wie erkenne ich heute, was morgen begehrenswert sein wird? Nur weil eine Karre gerade cool ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie eines Tages mal zum Klassiker reift. Um diesen Status zu erreichen, muss ein Auto klar Position beziehen und sich behaupten. Hilfreich ist auch eine gewisse Epoche wie beispielsweise die verrückten 50er, das Raketenzeitalter oder letztlich die Aerodynamik-Ära. Falls man ein solches Modell ausfindig gemacht hat, kann die Investition in den Klassiker der Zukunft zur spannenden Angelegenheit werden. Bevor ich den Kauf tatsächlich wage, sollte ich mir Zeit nehmen, die DNA des Fahrzeugs richtig einzuordnen – sowohl persönlich als auch objektiv.
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